gesundheitswesen location-based services favendo

Gesundheitswesen

Im Gesundheitswesen und in der universitären Forschung stellen Location-based Services bzw. Location-based Safety und Security bereits seit über zehn Jahren ein wichtiges Themengebiet dar.  So gab 2007 die EU mehrere Millionen Euro für die Entwicklung eines IT-gestützten Homecare-Projekts frei, mit dessen „Hilfe Menschen länger in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können, bevor sie in eine Betreuungseinrichtung gehen müssen“ (Manuel Escriche, Telefónica). Hierfür wurden neben einem digital unterstützten 24-Stunden-Notfallservice auch tragbare Lösungen, wie beispielsweise ein mit Gesundheitssensoren bestücktes T-Shirt für kontinuierliches Monitoring, ausführlich getestet. Die 2009 zur Verfügung stehende Technologie zur mobilen Gesundheitsüberwachung war allerdings noch nicht ausgereift genug, um die hochgesteckten Ziele effizient erreichen zu können. Erst durch die enorme Weiterentwicklung der Smartphone-Technologie und die enorm günstig gewordenen Sensoren (z. B. Kameramodule), sind Location-based Safety- und Security-Produkte allmählich für den Massenmarkt tauglich. Dies zeigt sich zum Beispiel bei aktuellen Smartwatches, Fitnesshemden (siehe Ambiotex) und intelligenten Schuhsohlen (siehe inSHOErance), die mit eingebauten Sensoren und Internetanbindungen (IoT) aufwarten.

Neuerdings werden Location-based Safety- und Security-Produkte allerdings auch in einem anderen Kontext zunehmend aktuell: Gewalt in Kliniken. In den vergangenen Jahren hat die Zahl verbaler und körperlicher Übergriffe durch Patienten oder deren Angehörige auf Klinikpersonal stark zugenommen. Aus diesem Grund engagieren viele Notaufnahmen heute einen eigenen Wachschutz. Damit die Mitarbeitenden in Kliniken vor solchen Situationen besser geschützt werden, bieten sich tragbare Notrufknöpfe an, über die im gegebenen Fall schnell und dezent Hilfe herbeigeholt werden kann.

In mehreren deutschen Kliniken, Seniorenheimen und psychiatrischen Einrichtungen werden derzeit die ersten digitalen Location-based Safety- und Security-Lösungen erprobt.